FamilienursprungDer Weg von Guggisberg zu Kochersperger Interessant für den Familienforscher zu wissen ist, was der Name Kochersperger mit Guggisberg zu tun hat. Der Zusammenhang mit der Ortsbezeichnung Kochersberg, einer Erhebung nahe Straßburg, stellt eine gewisse Verbindung her, führt aber nicht zur Lösung. Diese findet sich im Kirchenbuch von Rittershofen, einem Dorf im Unterelsaß. Im Hochzeitsregister findet sich folgender Eintrag: „Anno 1664 / Hoch Zeit gehalten Den 7. Juny hat Hoch Zeit Es ist also ein Hans, Sohn von Benedict GUGGISPERGER aus dem Herrschaftsgebiet von Bern, der am 7. Juni 1664 (Jahr des Beginns des Hochzeitsregisters) Anna, die Tochter des verstorbenen Lorenz SOMMER heiratet. Dem Ehepaar werden 1665 und 1666 die Kinder Anna und Johannes geboren. Sie werden im Taufregister unter dem Namen Guggisperger geführt. Das Taufregister hat dann eine Lücke bis 1672. Der zuständige Pfarrer namens Agricola hatte seinen Sitz in Hatten, einem Nachbarort. Vermutlich sind die Eintragungen dort vorgenommen worden. Leider sind die Aufzeichnungen des Hattener Kirchenbuches nicht mehr vorhanden (für weitere Informationen zu Pfarrer Agricola bitte hier klicken). Der Nachfolger führt dann 1672 das Taufregister von Rittershofen fort. Alle ab diesem Zeitpunkt geborenen Kinder von Hans und Anna sind mit dem Namen Kochersperger registriert. Wie es zu dieser Namensveränderung kommen konnte, läßt sich mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit erklären. Denis Dubich, ein Genealoge aus dem Elsaß erklärt in einem Artikel der Zeitschrift "LE GÉNÉALOGISTE DE HAUTE-ALSACE", den Weg von Guggisberg zu Kochersperger folgendermaßen: "Zunächst denkt man an den niederrheinischen Ortsbegriff Kochersberg bei Strassburg, welchen der Pfarrer sicherlich kannte. Weiter ist festzustellen, dass ohne die gutturale Aussprache des "gg" (wie in Achtung) des Berner Dialekts, die Veränderung nicht möglich gewesen wäre. Was die Endung "er" betrifft, die nicht selten ist: anstelle von Kronenberg findet man Kronenberger, anstelle von Marbach findet man Marbacher, so ist dies ein Hinweis auf die örtliche Herkunft. Wenn auch etwas spektakulär, so ist diese Veränderung kein unergründliches Mysterium." Für elsässische Ohren war der Berner Dialekt sicher schwer zu verstehen, so dass es nachvollziehbar ist, dass es für sie ähnlich wie Kochersberg klang. Hans selbst wird im Kirchenregister in den Folgejahren mit dem Familiennamen Kochersperger geführt, so bei einer Kindstaufe eines Nachbarn im Jahre 1695, also über 30 Jahre nach seiner Verehelichung. Der registrierende Pfarrer schrieb: "Hans Kochersperger [: Guggisperger:]" Er wusste also vom ursprünglichen Namen und setzte diesen daher in Klammern hinter den gegenwärtigen Namen. Vermutlich war er beim Herumstöbern im Kirchenregister auf die ursprüngliche Schreibweise aufmerksam geworden. Ein weiterer Nachweis, dass aus Hans Guggisberg ein Kochersperger wurde, findet sich im Notariatsarchiv in Straßburg. Dort lagert ein 22 seitiges Testament des Hans. Zur Illustration möge ein kleiner Auszug genügen:
Den ultimativen Beweis dafür, dass alle Kochersperger die Nachkommen des Hans Guggisberg sind, lieferte Daniel Guggisberg. Daniel ist Nachfahre der Ursprungsfamilie aus dem Englisberger Zweig und lebt seit vielen Jahren in den USA. Er rief ein DNA - Projekt ins Leben, in dessen Verlauf sich 30 ausgewählte Vertreter der vier Hauptstämme der Familie einem DNA - Test am Y-Chromosom unterzogen. Aus dem Kochersperger Zweig beteiligte sich Hammond Kochersperger aus Philadelphia. Er ist ein Nachkomme des Johann Martin I Kochersperger, des ersten Auswanderers aus dem Elsass in die USA. Die Laborresultate erbrachten den eindeutigen Beweis, dass die Kochersperger Nachkommen der Guggisberg Familie sind. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung lässt sich festhalten, dass der Kochersperger-Zweig dem Obermuhlern-Englisberger-Zweig der Guggisberg am ähnlichsten ist. Damit kommt ein wenig Helligkeit in die wohl letzte noch zu lösende grosse Aufgabe in unserer Familienforschung, nämlich die Anbindung des Hans Guggisberg an die Ursprungsfamilie. Vom Elsass aus haben sich die Nachkommen des ersten Kochersperger, des ursprünglichen Hans Guggisberg, über den Erdball verteilt. Ab der fünften Generation verließen die Nachkommen ihre Heimat in Rittershofen. Den Anfang machte 1770 der schon erwähnte Johann Martin I Kochersperger, den es in die Vereinigten Staaten, nach Philadelphia, Pennsylvania zog. Dem Ruf in die "Neue Welt" folgten danach viele weitere Familienmitglieder, USA-Auswanderer waren u. a. Johann Adam VII (New Yorck), Georg Jakob IV (Pennsylvania), Georg Heinrich II (Ohio), Philipp (Bundesstaat unbekannt), Philipp V (Indiana). Nach letzten Erkenntnissen gibt es auch Nachkommen der Familie auf den Philippinen. James Edgar Kochensparger, Angehöriger des Zweiges des Friedrich II Kochersperger, USA, hat dort eine Familie gegründet. Quellen: Recherchen von Daniel Guggisberg
|