Kochersperger Genealogie Projekt

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Begegnung mit dem Tod - Schlachtfeld 2. Weltkrieg

   

Andreas August Kochensperger aus dem Zweig Lorenz II Kochensperger, Deutschland.

Foto im Besitz von Klaus Kochensperger, Sohn von Andreas August und Autor der Website

Aufnahmejahr Sommer 1941

Andreas August Kochensperger (1915 - 2005) verlor viele Jahre seines jungen Lebens in einem sinnlosen Krieg. Ausgebildet während seiner Wehrdienstzeit vom 1. Okt. 1936 bis zum 30. Okt. 1938 als Artillerist, begann für ihn am 26. August 1939 der Zweite Weltkrieg. Der führte ihn zunächst an die Westfront (siehe auch Informationssammlung zu Andreas August Kochensperger), wo er am Westfeldzug teilnahm. Als Hitler seinen Eroberungsfeldzug gegen die Sowjetunion befahl, führte ihn der Weg nach Osten.

In den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1941 begann der Vormarsch von 121 deutschen Divisionen auf einer 2130 km breiten Front zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, aufgeteilt auf drei Heeresgruppen (Süd, Mitte und Nord). Die Invasionsstreitmacht bestand aus drei Millionen deutschen Soldaten sowie weiteren 600.000 Soldaten aus Italien, Ungarn, Finnland, Rumänien und der Slowakei, 600.000 Kraftwagen, 625.000 Pferden, 3350 Panzern, 7300 Geschützen und rund 2000 Flugzeugen.

Trotz teilweise erbitterter Gegenwehr der zu kurzfristig in Alarmbereitschaft versetzten Rotarmisten konnte die deutsche Wehrmacht in den ersten Wochen große Raumgewinne verzeichnen.

Andreas August war als Artillerist bei diesem Vormarsch von Anfang an eingesetzt. Die nachfolgenden Bilder wurden im Sommer 1941 von ihm gemacht und sind wertvolle Zeitdokumente. Die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges wird in den wenigen Bildern überdeutlich und sollte Mahnung und Erinnerung sein, dafür zu sorgen, dass sich eine solche Katastrophe nie wiederholt. Dieser Krieg gilt wegen seiner verbrecherischen Ziele, Kriegführung und Ergebnisse als der „ungeheuerlichste Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“. 

 In eine Feuerstellung eingegrabener, zerstörter sowjetischer Panzer
Artilleriegeschütz sowjetischer Bauart, im Hintergrund ein zerschossenes Gebäude und die Gerippe der Bäume, die durch den Beschuss entlaubt sind.
 
 Die Aufnahme zeigt den gleichen Bereich wie Bild 1 mit anderer Perspektive. Links im Bild der eingegrabene Panzer, im Hintergrund die umkämpfte Ortschaft.
Die Folgen des Krieges sind für Mensch und Tier gleichermaßen grausam. Die Leichenstarre hat sich noch nicht gelöst.
 
 Der Tod hat den Soldaten im Schützengraben ereilt. Es ist schwierig, menschliche Formen zu erkennen
Hier wird der ganze Wahnsinn des Krieges erkennbar. Der Verlust der Zivilisation macht betroffen und erschreckt. Wie nur kann man die durchschnittene Kehle des Soldaten erklären?
 
 

Das sind die Folgen des Krieges: Tod, sinnloser Tod, als Folge von ideologischer Verblendung und Größenwahn.
Ein hastig errichteter deutscher Soldatenfriedhof im fremden Land.
Der Vormarsch der Truppen musste weitergehen.

Dieser deutsche Soldatenfriedhof wurde mit größerer Sorgfalt angelegt, offensichtlich war der Angriff und weitere Vormarsch für einige Zeit zum Stillstand gekommen.

 

Das nachfolgende Bild zeigt einen Ausschnitt des obigen Friedhofs.

 

Mit weiterer Vergrößerung sind eine Vielzahl der Namen der gefallenen Soldaten zu lesen. Der Autor hat Kopien der Bilder an den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes gesandt. Von dort wurden sie weitergeleitet zur Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht (WASt) in Berlin. Außerdem wurden dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge diese Informationen übermittelt. [Antwort des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge]

 Russische Kriegsgefangene. Sie schauen alle in eine Richtung. Vermutlich wird eine Ansage gemacht. Die stehende Person rechts könnte der Dolmetscher sein.
Die deutschen Soldaten haben Quartier bezogen. Bei Sonnenschein ist es jedoch draußen angenehmer.
 
 Weniger angenehm dürfte die Beschäftigung sein, die auf diesem Bild festgehalten ist. Die Landser suchen ihre Unterwäsche vermutlich nach Läusen ab. Das von diesen übertragene Fleckfieber hat in diesem Krieg viele Opfer gefordert.
Andreas August rechts im Bild.
 
Quartier ist auch für die Pferde gemacht. Der Zweite Weltkrieg war vermutlich der letzte große Krieg, in welchem Pferde eine bedeutende Rolle spielten. Auf dem Bild links Andreas August Kochensperger.
 Die großen Flüsse Russlands waren ein natürliches Hindernis für den Vormarsch der deutschen Armeen. Pioniere hatten die Lösung für eine Überquerung.

Quellen: Die Bilder befinden sich im Eigentum von Klaus Kochensperger.
Textstellen über den Vormarsch im Wesentlichen aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_gegen_die_Sowjetunion_1941%E2%80%931945#Anf.C3.A4ngliche_Erfolge_der_Wehrmacht